SCHNEIDRINGVERSCHRAUBUNGEN
Schneidringverschraubungen gemäß DIN EN ISO 8434-1 (DIN 2353) aus Edelstahl
Schneidringverschraubungen zeigen, dass nicht alle Verschraubungen gleich sind. Dies gilt insbesondere für Edelstahl-Rohrverschraubungen und Verbindungen, bei denen höchste Sicherheit und minimale Ausfallzeiten entscheidend sind.
Das Herzstück einer Schneidring-Verschraubung nach EN ISO 8434-1 (DIN 2353) ist der Schneidring. In den meisten Fällen verwenden wir speziell entwickelte Zweikantenschneidringe, die vom Germanischen Lloyd geprüft wurden und sich durch ihre äußerst präzise Fertigung sowie ihre beispiellose Zuverlässigkeit bewährt haben. Der Schneidring sorgt dafür, dass die fertig montierte Verschraubung an drei markanten Stellen abgedichtet wird.
Die herausragenden Vorteile dieser Verschraubungen sind:
- Hervorragendes Einschneideverhalten
- Hohe Dichtheit ohne Rostbildung an der Oberfläche
- Sichere Montage
- Kein "Setzen" des Schneidrings
Durch den Einsatz von oberflächenveredelten Überwurfmuttern können die Anzugsdrehmomente um bis zu 35 % reduziert werden. Darüber hinaus wird verhindert, dass der Edelstahlwerkstoff im Gewinde kaltverschweißt.
Die Funktionsweise der Schneidringverschraubung ist wie folgt:
Beim Anziehen der Überwurfmutter wird der Schneidring in den Anschlusskegel geführt. Der Konus lenkt die Schneidkante beim verstärkten Anzug der Überwurfmutter in die Oberfläche des Rohres. An der Stirnseite der Schneidkante entsteht ein ringförmiger Aufwurf. Das Rohr wird in den Stutzengrund gedrückt und kann dort, bei entsprechender sauberer Vorarbeit, eine Dichtfunktion ausüben. Auf der anderen Seite verkeilt sich der Schneidring durch den Druck der Überwurfmutter auf das Rohr. Bei dynamischer Beanspruchung bietet dieser Preßsitz zusätzlichen Halt. Wenn das Rohr exakt rechtwinklig abgelängt und sorgfältig entgratet ist, können in der fertig montierten Verschraubung drei markante Stellen abgedichtet werden.
Die Schneidringverschraubungen sind in drei Baureihen unterteilt:
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LL: Für Anwendungen in den Bereichen Druckluft, Kunststoffleitungen, Labor und Apparatebau, insbesondere im Niederdruckbereich bis max. PN 100.
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L: Geeignet für größere Druckbelastungen bis max. PN 315, in den Bereichen Messtechnik, Regeltechnik, Papier- und Kunststoffindustrie, pharmazeutische Industrie, Luftfahrt, hydraulische Anlagen sowie Lack- und Farbenindustrie.
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S: Für starke Druckstöße, Schwingungen und hohe mechanische Beanspruchungen in Branchen wie Schwermaschinenbau, Schiffsbau, Bergbau, chemische Industrie, Großkälteanlagen, Hafen- und Schleusenanlagen, Offshore-Industrie und Petrochemie. Normalerweise im Druckbereich von 250 bis PN 400 bei Verwendung von kegeligen Einschraubgewinden bis PN 630.
Um die Funktion der Verschraubung sicherzustellen, empfehlen wir, nahtlose, weich geglühte Präzisionsedelstahlrohre aus Werkstoff 1.4571 nach DIN EN ISO 1127 Toleranzklasse D4/T3 zu verwenden. Geschweißte Rohre sollten vermieden werden, da das Materialgefüge im Bereich der Schweißnaht verändert sein kann und dadurch das Einschneideverhalten des Schneidrings beeinträchtigt wird. Bei Kosteneinsparungen, die dünnwandige Rohre erfordern, empfehlen wir den Einsatz von Verstärkungshülsen, um die Funktionsfähigkeit der Verschraubung zu gewährleisten.